Viele Menschen in Deutschland fürchten sich aktuell vor der hohen Inflation. Die Europäische Zentralbank bezeichnet Inflation als allgemeinen Preisanstieg von Waren und Dienstleistungen. Diesen Preisanstieg erleben wir gerade alle im Supermarkt. Eine Bekannte erzählte mir, dass der Quark den sie kauft, erst von 45 auf 90 Cent und dann noch auf 1,30 Euro gestiegen ist. Weitere Beispiele sind die stark gestiegenen Preise an den Tankstellen für einen Liter Benzin und die aktuellen Strom- und Gaspreiserhöhungen, die viele Menschen von ihrem Energieversorger bekommen. Mit den Geldscheinen, die wir im Portemonnaie haben, können wir auf einmal viel weniger als vorher kaufen.
Die Grafik zeigt die Inflationsraten in der Eurozone (blau) und den USA (rot). Beide sind ähnlich und stiegen im Jahr 2022 auf fast 10%. Bei einer Inflation von 10% haben 1000 Euro nach 10 Jahren nur noch eine Kaufkraft von 385,54 Euro. Wir erleben also einen erheblichen Kaufkraftverlust bei einer weiter anhaltend hohen Inflation.
Angebot und Nachfrage sind eine Ursache der Inflation. Gerade im Energiebereich, konkret den Strom- und Gaspreisen, sehen wir aktuell eine stark steigene Inflation durch eine Verknappung des Angebots.
Einige Ökonomen sehen eine grundlegende Ursache der Inflation in der Ausweitung (lat. inflare) der Menge des Geldes in der Wirtschaft. Diese Geldmenge wird in Europa durch die Europäische Zentralbank bestimmt. Wenn die Zentralbanken zu viel Geld schaffen und in Umlauf bringen, erhöhen die Marktteilnehmer irgendwann die Preise. Seit dem Jahr 2020 hat die Europäische Zentralbank die Geldmenge ungefähr verdoppelt.
Die extremste Ausprägung der Inflation ist die Hyperinflation. In Deutschland hatten wir im Jahr 1923 diesen Höhepunkt einer jahrelangen sehr hohen Inflation. Die Geldentwertung ging so schnell, dass die Löhne der Arbeiter täglich ausbezahlt wurden. Die Menschen gaben das Geld sofort wieder in den Geschäften aus. Sie wußten ja nicht, ob sich die Preise am Abend schon wieder verdoppelt hatten.